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Foto: Heim, Butt, Schräpler & Blum 2005. Aus. J. Chem., 58(9) 671
Gruppe von Studenten experimentiert in Zero-G
18 November 2005

Ein von Astronomiestudenten aus Leiden und Groningen vorgeschlagenes Experiment wurde für die Teilnahme an einer ESA-Parabelflugkampagne, die im kommenden Herbst in Bordeaux (F) stattfinden wird, ausgewählt. Für die Studenten und ihre Betreuer bedeutet dies die Möglichkeit Schwerelosigkeit zu erfahren und dabei eine wissenschaftliche Studie über die Aggregationseigenschaften von Eis und Staub in Planetenentstehungsgebieten durchzuführen.

Die teilnehmenden Studenten Berry Holl, Dave van Eijck, Demerese Salter und German Chaparro von der Universität Leiden, sowie Guido van der Wolk von der Rijksuniversiteit Groningen hoffen alle darauf, noch im kommenden Jahr ihren Master-Abschluss in Astronomie zu erhalten. Dieses internationale Team von Studenten wird von einem ebenso internationalen Team von erfahrenen Wissenschaftlern bertreut: Prof. Dr. Jürgen Blum vom Institut für Geophysik ud extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig in Deutschland und Dr. Helen J. Fraser, welche früher als Post-Doc in Leiden tätig war, von der Universität Strathclyde in Schottland. Das Projekt wird die Wechselwirkung zwischen Staub-, Eis- und eisigen Staubaggregaten unter Mikrogravitation untersuchen, da unter diesen Bedingungen die beste Simulation der Bedingungen in einer protoplanetaren Scheibe, in der Planeten entstehen, möglich ist. Bereits vorhandene erdgebundenen Experimente zur Teilchenwechselwirkung, besonders zum Verbinden kleinerer Körner zu größeren Agglomeraten, werden durch die kurze Freifallzeit begrenzt, da kleine Effekte durch stärkere gravitative Effekte überdeckt werden. Der notwendige Geschwindigkeitsbereich für die Beabachtug dieser schwachen Prozesse ist gegenwärtig nur mit Hilfe eines Parabelfluges zu erreichen. Daher wird sich das Team in Mikrogravitation begeben, um die Kollisionen kleinerer Staub- und Eisagglomerate mit niedrigen Geschwindigkeiten im Vakuum zu studieren.

Bevor das Experiment für die professionelle Parabelflugkampagne der ESA ausgwählt wurde, ist es der ESA im Januar 2005 für den Wettbewerb um einen Platz bei der jährlichen ESA Studenten-Parabelfluglampagne im Sommer vorgeschlagen worden. Die wissenschaftlichen Aspekte des Experimentes wurden sehr gelobt, aber der hohe technische Anspruch und die Komplexität des Experimentes führten zu einer Verzögerung des Projektes, bis die ESA der Teilnahme an einer professionellen Kampagne zugestimmt hat. Das Projektteam, darunter auch Sponsoren und Helfer aus der Industrie (unter anderem ESA-ESTEC, Dutch Space and Kayser-Threde), brachte jüngst bei einem Treffen in Leiden das Projekt in Gang. Um das Design des Experiments zu entwickeln und kritische Komponenten zu testen, werden die Studenten in den nächsten Monaten eng mit Dutch Space und ESA-ESTEC zusammenarbeiten.

Interessenten werden bald auf dieser Seite aktuelle Details der Arbeit des Teams vorfinden: www.strw.leidenuniv.nl/~parabolic. Fragen nach weiteren Informationen können an das gesamte Team, die Berater und die Sponsoren über die Mailingliste gestellt werden: parabolic@strw.leidenuniv.nl

(Von Demerese Salter, übersetzt von Daniel Heißelmann)